Wir haben ihnen von keinem Krieg auf der Welt berichtet.
Die Mächtigen können nach Lust und Laune ihre Hose öffnen
Und sich beim Blick auf den Globus einen runterholen,
Während das Elend der Armen wächst
„Wenn Krieg herrscht, steckt man den Kopf in den Sand“,
Konnten wir ihnen natürlich nicht sagen, um die Zivilisation zu erklären
Dieses Wissen hätte sie nur noch kränker gemacht
Wesen so sensibel wie Vögel konte man das nicht zumuten.
Wir behielten es für uns.
Alle Türen, auf denen „Notausgang“ steht, sind geschlossen.
Dabei besteht der einzige Notfall darin, zu fliehen
Die Türen müssen weit offen bleiben.
(...)
Die Gedichte im zweisprachigen Band „Brache“ geben einen Überblick der lyrischen Arbeit Dilek Mayatürks in den letzten 16 Jahren. Mit ihren kraftvollen und mitunter krassen Bildern formuliert Dilek Mayatürk poetisch Kritik an einer überkommenen, patriarchalen Haltung gegenüber der Welt. „Brache“ ist Anklage und zugleich die poetische Selbstermächtigung einer wachen und empfindsamen Lyrikerin.
Der Lyrikband " Brache“, übersetzt von Achim Wagner, ist bei Hanser Berlin erschienen
Die verletzlichen Seiten eines Reporters - Portrait
In seinem Roman „Fast hell“ porträtiert Alexander Osang einen umtriebigen Ostdeutschen, den er aus New York kennt. Zusammen reisen sie über die Ostsee nach St. Petersburg und in die Vergangenheit, begleitet von Fragen nach Biografie und Geschichte. Ein heimatloser Weltreisender, der über seine Möglichkeiten staunte.
„Meine Art und Weise, mit der Welt zu kommunizieren, ist ja schreibend. Je länger ich das mache, umso mehr begreife ich, wie vermessen auch dieser Beruf ist. Also dass man irgendwie so ein Leben beschreibt. Das ist vielleicht auch ein alter Ostkomplex, dass ich versuche Leben über Biografien zu erklären.“
Buchvorstellung „Die Gesellschaft der Anderen“
„Die Gesellschaft der Anderen“: So heißt der Dialog zwischen Migrationsforscherin Naika Foroutan und Journalistin Jana Hensel. „Ein Buch, das der Mehrheitsgesellschaft was zumutet“, sagt Grünen-Chef Robert Habeck bei der Buchvorstellung in Berlin.
Szenische Lesung der Graphic Novel von Nils Oskamp
Nils Oskamp hat in seiner Schulzeit brutale Gewalt durch Neonazis erlitten. In seiner Graphic Novel verarbeitet er diese traumatischen Erlebnisse und hat daraus eine szenische Lesung gemacht, mit der er seit mehreren Jahren durch Schulen in ganz Deutschland tourt. In Bochum konnte ich ihn bei einer Lesung begleiten.
Enrico Brissa über „Auf dem Parkett“
Enrico Brissa, der Protokollchef des Bundestages, hat ein „Kleines Handbuch des weltläufigen Benehmens“ geschrieben. In Zeiten von Hate Speech und Verrohung der Sprache engagiert er sich im evangelisch-katholischen Projekt Anstand Digital
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Autofiktionales Erzählen ist gerade in Mode. Aber nicht jeder kann es. Die literarischen Gegenwartsdiagnosen sollten nicht nur die autobiografischen Details sondern auch die verallgemeinerbare gesellschaftliche Relevanz abbilden.
Über den Eribon Effekt, Ausnahmebiografien und ästhetische Ansprüche diskutierten Denis Utlu, Hanna Engelmeier, Christian Metz, Catherine Newmark und Silke van Dyk.
Queere Literatur in Berlin Neukölln- Die neue Buchhandlung She said
Der Übergang in die Utopie verläuft überraschend sanft an diesem nasskalten Januartag. Wenn man vom lauten Neuköllner Alltag in den queerfeministischen Buchladen She said eintritt, erklingt drinnen unaufdringliche, groovige Musik und
das Geräusch der Espressomaschine lädt dazu ein, erst einmal inne zu halten.
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